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Schwarzwälder-Boten, 06.11.2012. Von Wolfgang Limberger.
Mit einem aufwendigen und auf hohem Niveau stehenden Konzertprogramm präsentierten sich die beiden großen Orchester des Blasmusikverbands Schwarzwald-Baar am Sonntagabend in der Neuen Tonhalle (wir berichteten). Das Verbandsjugendblasorchester (VJBO) und das Seniorenorchester (SBO) präsentierten zwei völlig konträre Konzertteile,  was sicherlich einen der Reize dieser Veranstaltung ausmachte. Zahlreiche Ehrengäste aus der Politik gesellten sich zu den Besuchern,  Platz gab es noch genügend beim Jahreskonzert und beide Orchester hätten einen noch besseren Besuch verdient., Mit einem frischen und bewegenden Tanzrhythmus,  der "Jig" aus der "St. Paul’s Suite" von Gustav Holst stimmten die 65 Aktiven des VJBO die Besucher auf ihr musikalisch- eigenwilliges und souverän dargebotenes Programm ein; mit "Luceafarul",  der Vertonung eines Liebesgedichtes,  stellten sich die VJBO-Musiker mit Dirigent Wolfgang Laufer ihrer anspruchsvollsten Aufgabe. Atmosphärisches,  Unwirkliches zu Beginn des Stückes,  um die Liebe einer Prinzessin zu dem Abendstern,  den sie jeden Abend von ihrem Bett aus sieht,  zu beschreiben. Nach dissonanzartigen Akkorden dann die Auflösung in ruhiges melodiöses Musikgeschehen mit schönem Hörnerklang. Hohe Konzentration wurde nicht nur von den Musikern gefordert,  sondern auch von den Zuhörern; sanft klingt die packende emotionale Komposition aus mit dem leise gesungenen "Luceafarul". Witzig und mit rhythmischen Finessen ausgestattet ertönt Blasorchesterliteratur aus Finnland: "Jokeri" von Pertti Pekkanen – die Zuhörer zeigten sich begeistert vom flinken Spiel. Und als krönender Abschluss Johan de Meijs "Dutch Master Suite",  eine Auftragskomposition für die Weltmusikfestspiele 2009 in Kerkrade; ein sauber gespielter erster Teil,  majestätisch und imposant,  vom VJBO gut intoniert und interpretiert die "Nachtwacht"; ein schöner zweiter Teil "Der Liebesbrief",  entsprechend sanft und melancholisch die Musik dazu. Und schließlich ein toller dritter Teil "Prinzentag",  an dem die Feststimmung in den Niederlanden bestens durch Spiel,  Mimik und Musik wiedergegeben wird. Rot-weiß-blau,  die Fähnchen der Niederlande,  die sich das Saxophonregister beim Ensemblespiel an die Instrumente steckte,  mitreißend gestaltet das VJBO diese Suite aus. Nach der Verabschiedung von Wolfgang Laufer als langjährigem Dirigenten (wir berichteten) und der Pause kam die 50-köpfige Formation des Seniorenblasorchesters Schwarzwald-Baar auf die Bühne: vor fünf Jahren gegründet,  vom langjährigen Verbandsdirigenten Wolfgang Kunzelmann erfolgreich geleitet und mit einem guten Kontrastprogramm zum ersten Teil. Sie eröffnen festlich ihren Programmpart mit dem "Figaro-Marsch" von Wolfgang Amadeus Mozart und zeigten in der Ouvertüre zur Operette "La Vie Parisienne",  dass sie einprägsame Melodien und zündende Rhythmen noch immer bestens interpretieren und auch musikalisch umzusetzen verstehen., Die schöne Polka von Very Rickenbacher "Ein halbes Jahrhundert" und Carl Teikes "Graf Zeppelin-Marsch" runden das souverän präsentierte Programm der "jung gebliebenen" Aktiven des SBO ab,  die laut Sprecher Peter Marx ein "viel gefragtes, gerne gehörtes und mit viel Erfahrung ausgestattetes Orchester" repräsentieren,  in dem "Älterwerden eine gute Einrichtung" wird.